Das sind die Gedanken, die mich bewegen... vorwarts bewegen. Wie gesagt, es lauft nicht immer alles so rund, wie ich es möchte, aber ich arbeite dran und ich arbeite mit Freuden daran. Na ja, Arbeit kann ich das im herkömmlichen Sinne nicht mehr nennen. Wenn ich mir und den Anderen nicht mehr etwas vormache, auf die Dauer ist es auch sehr anstrengend, lieb und nett zu sein, und furchtbar langweilig, dann macht das Miteinander auch viel mehr Freude. Also lasse ich die Masken fallen, sind sowieso schon alt und brüchig und verstaubt, bin zu mir und anderen ehrlich, und finde mich unter den Masken , so wie ich Tag für Tag mehr bin.
Na, und Geduld zu haben, lerne ich dann auch noch.
Alles Liebe für Euch Alle, Maren (Okt. 2009)
Buchempfehlung
Krebs ist ein Thema, mit dem sich wohl fast jeder schon beschäftigt hat. Entweder direkt betroffen oder Freunde oder Verwandte. Eine Freundin von mir erkrankte letztes Jahr an Krebs und bekam während ihrer Reha ein Buch in die Hand, das sie mit viel Interesse gelesen hat und nun in ihr tägliches Leben mit einbezieht. Es geht um Ernährung. Sie hat auch mir dieses Buch empfohlen, da ich mich schon lange mit gesunder Ernährung beschäftige und mich auch meist gesund ernahre.
Das Buch heißt: "Krebszellen mögen keine Himbeeren - Das Kochbuch" von Prof. Dr. med. Richard Beliveau und Dr. med. Denis Gingras. Erschienen im Kösel - Verlag. ISBN 978-3-466-34522-9
Dieses Buch beinhaltet beides, Interessantes und Wissenswertes über Ernährung und schmackhafte Rezepte. Was mich persönlich angesprochen hat beim Lesen, ist, dass ich mit einer gesunden und ausgewählten Ernährung den Krebszellen kein Milieu zum Wachsen anbiete. In unserem Körper können entartete Zellen schlummern, sei es ererbt oder durch ein zeitweise geschwächtes Immunsystem erworben. Aber diese Zellen haben nur das Potential zur Krebszelle, sie sind es noch nicht. Ich bin also selbst dafür verantwortlich, ob ich der entarteten Zelle die Gastfreundschaft anbiete, dass sie bei mir wachsen und sich vermehren kann oder eben nicht. Ich habe es selbst in der Hand, ist das nicht wunderbar? Und ich kann jeden Tag damit anfangen, mich gesund, ausgewählt und ausgewogen zu ernahren.
Warum nicht gleich heute?
Ihr werdet das Buch lieben! Wir dürfen nämlich ganz viel Obst und Gemüse essen, und wer mag auch Fleisch und Fisch.
Von Herzen guten Appetit! Liebe Größe, Maren.
Die Spezialmutter
Die meisten Frauen werden durch Zufall Mutter manche freiwillig, einige unter gesellschaftlichem Druck und ein paar aus reiner Gewohnheit. Dieses Jahr werden 100.000 Frauen Mütter behinderter Kinder werden. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, nach welchen Gesichtspunkten die Mütter behinderter Kinder ausgewählt werden?
Ich stelle mir Gott vor, wie er über der Erde schwebt und sich die Werkzeuge der Arterhaltung mit größter Sorgfalt und Überlegung aussucht. Er beobachtet genau und diktiert dann seinen Engeln ins riesige Hauptbuch.
"Armstrong, Beth: Sohn. Schutzheiliger: Matthias. Forest, Marjorie: Tochter. Schutzheilige: Cacilie. Rutledge, Carrie: Zwillinge. Schutzheiliger? Gebt ihr Gerard, der ist es gewohnt, dass geflucht wird." Schließlich nennt er einem Engel einen Namen und sagt lächelnd: "Der gebe ich ein behindertes Kind."
Der Engel wird neugierig: "Warum gerade ihr, o Herr? Sie ist doch so glücklich."
"Eben deswegen", sagt Gott lächelnd. "Kann ich einem behinderten Kind eine Mutter geben, die das Lachen nicht kennt? Das wäre grausam."
"Aber hat sie die nötige Geduld?" fragt der Engel.
"Ich will nicht, dass sie zu viel Geduld hat, sonst ertrinkt sie in einem Meer von Selbstmitleid und Verzweiflung. Wenn der anfangliche Schock und Zorn verklungen sind, wird sie es tadellos schaffen. Ich habe sie heute beobachtet. Sie hat den Sinn für Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, die bei Müttern so selten und so nötig sind. Verstehst du: das Kind, das ich ihr schenken werde, wird in seiner eigenen Welt leben. Und sie muss es zwingen, in der ihren zu leben, das wird nicht leicht werden."
"Aber Herr, soviel ich weiß, glaubt sie noch nicht einmal an dich."
Gott lächelt. "Das macht nichts. Das bringe ich schon in Ordnung. Nein, sie ist hervorragend in Ordnung. Sie hat genügend Egoismus."
Der Engel ringt nach Luft: "Egoismus? Ist das denn eine Tugend?"
Gott nickt. "Wenn sie sich nicht gelegentlich von dem Kind trennen kann, wird sie das alles nicht überstehen. Diese Frau ist es, die ich mit einem nicht ganz vollkommenen Kind beschenken werde. Sie weiß es zwar noch nicht, aber sie ist zu beneiden. Nie wird ein gesprochenes Wort als etwas Selbstverständliches hingenommen. Nie ein Schritt für etwas Alltägliches.
Wenn ihr Kind zum ersten Mal Mama sagt, wird ihr klar sein, dass sie ein Wunder erlebt. Wenn sie ihrem blinden Kind einen Baum, einen Sonnenuntergang schildert, wird sie ihn so sehen, wie nur wenige Menschen meine Schöpfung jemals sehen. Ich werde ihr erlauben, alles deutlich zu erkennen, was auch ich erkenne - Unwissenheit, Grausamkeit, Vorurteile- und ich werde ihr erlauben, sich darüber zu erheben. Sie wird niemals allein sein. Ich werde bei ihr sein, jeden Tag ihres Lebens, jede einzelne Minute, weil sie meine Arbeit eben so sicher tut, als sei sie hier neben mir."
"Und was bekommt sie für einen Schutzheiligen?" fragt der Engel mit gezückter Feder.
Da lächelt Gott: "Ein Spiegel wird genügen."
Für Rolf
(09.08.1935 - 04.09.2011)
Am 04.09.2011 um 9.00 Uhr morgens an einem Sonntag in Dänemark verabschiedete Rolf sich von dieser Erde.
"Der Übergang war leicht, denn der Zeitpunkt war gekommen": sagte seine Tochter Cornelia am Abend. Sie war mit mir bei ihrem Vater, als sein Herz einfach aufhörte zu arbeiten.
Das Einzige, was ich in den ersten Minuten sagen konnte, war: "Gott hilf, Gott hilf!" Und Gott hat geholfen. Gott hat Rolf diesen leichten Übergang geschenkt, ohne Kampf, ohne Leiden, einfach und in Frieden.
Seine Augen waren strahlend blau, als er mir kurz vorher noch sagte, es gehe ihm jetzt gut, er sei nur etwas schlapp, weil er so schwer Luft kriege. Rolf schloss selbst seine Augen. Und der Frieden breitete sich aus und umhüllte uns alle, Cornelia, ihre Kinder, ihren Hund und mich.
Dieses Gefühl ist geblieben. Der Frieden ist in meinem Herzen. Jedes Mal, wenn ich an Rolf denke und Traurigkeit sich ausbreiten will, dass er nicht mehr da ist, legt sich der Frieden und die Liebe darauf, sodass die Dankbarkeit hochkommen kann und die Traurigkeit mich nicht lahmt.
Ich bin Gott, der durch Rolf gewirkt hat, unendlich dankbar. Er hat mir die Möglichkeit geschenkt, ein Leben jetzt nur für mich und mit mir alleine zu leben. Das habe ich noch nie getan. Ich bin aus der Familie in die erste Ehe, dann nach 4 Jahren gleich in die zweite Ehe mit Rolf gegangen.
41 Jahre durfte ich mit ihm zusammen sein. Sie waren lebhaft und liebevoll, manchmal mehr, manchmal weniger, und ein riesengroßes Lernfeld für mich. Ich habe viel durch ihn und mit ihm gelernt, durfte viele Erfahrungen machen, die mir manchmal mehr und manchmal weniger behagt haben. Ich habe mich an seiner Seite und mit seiner Hilfe weiterentwickeln können. Rolf hat mir sehr viel Freiheit gegeben, auch mein eigenes Leben in unserer Partnerschaft zu leben, was nicht immer ganz einfach war, und ich oft entweder mit Schweigen und einfach machen oder mit Vehemenz und mit verletzenden Worten zu erreichen versuchte. Wir konnten beide nur schwer sagen, was uns behagt und was nicht. Das haben wir erst in letzter Zeit gelernt. Doch Rolf war immer sehr präsent, sodass ich fühlen konnte, was er nicht aussprach!
Ich durfte seine beiden Söhne und unsere gemeinsame Tochter großziehen und begleiten, die alle Drei in meinem Herzen sind, jeder auf seine Art.
Rolf, ich danke dir für die Zeit mit dir, für deine Liebe, die du mir auf deine Weise gezeigt hast. Ich habe sie nicht immer erkannt. Doch jetzt ist sie mir bewusst und ich fühle sie, nachdem alles Menschliche von dir abgefallen ist, und mein Kampf gegen dich und für meine Freiheit beendet ist. Deine Liebe begleitet mich und gibt mir die Kraft, die Lücke neben mir mit Licht und Liebe und meinem Leben auszufüllen.
Ich lese die Briefe, die jetzt in Gedenken an dich zu mir kommen. So viele Freunde schenken dir ihre Liebe. Sie schreiben zwar an mich, um mir Trost und Kraft zu geben, aber gemeint bist du, Rolf. Mir stehen sie zur Seite hier auf der Erde. Dir gelten die liebevollen Gedanken in der Erinnerung an die Zeit, die sie mit dir verbringen konnten.
Ich lese die Karten und Briefe der Freunde und bin zutiefst berührt von den Worten, die sie finden, obwohl sie sagen, sie finden keine Worte. Danke!
Ich bin von Herzen dankbar für all die Liebe und Unterstützung, die mir in Briefen, Telefonaten und persönlich entgegengebracht wird, mich einhüllt und mich tragt.
Danke, Rolf, ich liebe dich. Ich habe es dir nicht immer so zeigen können, wie du es dir gewünscht hast. Jetzt ist deine Seele in Frieden und Liebe bei Gott.
Maren