Pflanzenprofil der Karde
![Kardenbluete im zweiten Jahr - Dipsacus sativa](../pics/karde-bluete.jpg)
Die Karde gehört zur Familie der Skabiosengewächse. Sie ist, trotz ihres stacheligen Aussehens, keine Distel, wie viele glauben mögen. Die kurzen Stacheln sind auch ganz anders als bei den Disteln, sie sind nicht so nadelig spitz, sondern sanfter. Als Ruderalpflanze wächst sie gerne auf Schuttplatzen, Bahndammen, Wegrandern, Wiesen, auf Lehmböden oder an sonnigen Böschungen Die einheimische Karde ist zweijährig; im ersten Jahr sammelt sie als Rosette die Kraft (siehe foto unten), um im zweiten Jahr dann ein bis zwei Meter hoch in die Blüte zu schießen. An den mit Stacheln besetzten Stangeln befinden sich gegenständige Blätter, die an der Basis zusammengewächsen sind und dadurch einen Behälter - das so genannte "Venusbecken" - formen, in dem sich Regenwasser oder Tau sammelt. Der Biologe fragt sich wahrscheinlich, warum die Karde ein derartiges "Wasserreservoir" bildet. Es wird vermutet, dass die Pflanze auf diese Weise ihre Stickstoffernährung ergänzt oder auch Insekten, vor allem Ameisen, davon abhält, auf die Stängel zu klettern.
![Einjaehriges Kardenkraut - Dipsacus sativa](../pics/karde-feld.jpg)
- Stammpflanze deutsch: Karde
- Stammpflanze latein.: Dipsacus silvester, Familie der Dipsacaceae
- Droge deutsch: Kardenwurzel
- Droge latein.: Dipsaci rad.
- Synonyme: Dipsacus fullonum, Wilde Karde, Immerdurst
- Geschmack & Energetik: bitter, leicht scharf/leicht erhitzend/(trocken, kalt)
Inhaltstoffe
Glykoside (Scabiosid), Mineralstoffe (Kalisalze), organische Säuren, Kieselsäure, Saponine, Flavonoide (beta-Methylglykosid; Madaus), Kaffeesäurederivate, Ethylgropionate, Toluene, Gentianine, Daucosterol, beta-Sitosterol, ätherisches Öl alpha-Pinen, beta-Pinen u.a.)
Synergenten
Echte Goldrute, Mariendistelfrüchte, Kardobenediktinerkraut, Kamille, Klettenwurzel