Selbsthilfe bedeutet dass ich es selber tue: "Ich helfe mir selbst." Dieses Konzept wurde im Bereich Gesundheit besonders von der amerikanischen Biologin Dr. Hulda Clark popularisiert. In ihren Büchern, allen voran "Heilung ist möglich", gibt sie dem Leser genaue beschriebene Methoden in die Hand mit denen man/Frau sich selber helfen kann.
Vergebliche Warnung
Der Leib sagt es der Seele oft,
Dass er auf ihre Bess'rung hofft;
Er fleht das Rauchen einzudämmen,
Ihn nicht mit Bier zu überschwemmen,
Ihm etwas Ruhe doch zu gönnen -
Bald wird er's nicht mehr schaffen können.
Die Seele murrt: "Lass' Dein Geplärr!
Du bist der Knecht - ich bin der Herr!"
Der Körper, tief beleidigt, schweigt -
Bis er dann eines Tages streikt.
Die Seele, hilflos und bedeppt,
Den kranken Leib zum Doktor schleppt.
Und was meint ihr erfährt sie dort?
Genau das Selbe Wort für Wort,
Womit der Leib ihr jeden Tag
Vergeblich in den Ohren lag.
(Eugen Roth)
Wenn ihnen ihr Arzt tatsächlich das gleiche erzählt was ihr Körper ihnen vergeblich mitzuteilen versucht hat, dann haben sie einen sehr guten Arzt. Solch gesunder Menschenverstand wird im heutigen schulmedizinischen Arbeitsbereich wenig unterstützt. Wenn es ihnen ihr Arzt nicht erzählt, dann bleiben ihnen zwei Möglichkeiten:
- den Arzt zu wechseln
- die Sprache ihres Körpers selber zu lernen
Falls sie sich, egal aus welchem Grund, auch für die zweite Möglichkeit entscheiden, brauchen sie Mut, Vertrauen in sich selbst und Gewissheit dass sie auf dem richtigen Weg sind. Was andere dazu sagen sollte zweitrangig bleiben. Aufmerksam zuhören aber selber entscheiden, sonst ist es nicht mehr ihr Weg. Und Geduld wäre nicht schlecht.
Mut, Vertrauen, Gewissheit, das sind Eigenschaften, die ich als junger Mensch einfach so hatte, und die ich im Laufe meines weiteren Lebens nicht besonders gepflegt habe. Ich habe angenommen dass sie so bleiben. Seitdem der Welpenschutz weg ist brauche ich zur Erhaltung meines Mutes, meines Vertrauens & meiner Gewissheit allerdings innere Zufriedenheit mit mir selbst. Auch das war im Welpenschutz einfach so enthalten.
Zufrieden war/bin ich seit der Pubertät aber nur wenn ich das Gefühl habe mich ständig weiter zu entwickeln, was immer das gerade heißen mag. Dabei ist es nicht so wichtig ob andere es als Weiterentwicklung sehen. Ich muss es als solche empfinden, mit mir zufrieden sein, meine Ansprüche an mich in einem Ausmaß erfüllen, dass ich jeden Abend mit gutem Gewissen einschlafen kann.
Entwickeln ist schon ein tolles Wort. Das was sich entwickeln kann ist schon in mir, und zwar aufgewickelt. Und die inneren Wicklungen werden von den äußeren verdeckt. Das Homorvolle dabei ist, dass meine äußeren Wicklungen von allen ziemlich gut wahrgenommen werden können, außer von mir, und dass ich die äußeren Wicklungen von andern ziemlich gut wahrnehmen kann, sie selbst aber nicht.
Wie dem auch sei, meine äußeren Wicklungen bin ich gewohnt, sie sind mir vertraut und ich fühle mich zwar nicht unbedingt wohl mit ihnen, aber eben sicher. Ich bin an sie gewöhnt obwohl sie mir nicht bewusst sind - oder vielleicht gerade weil sie mir nicht bewusst sind! Was unter den oberflächlichen Wicklungen liegt will ich gar nicht wissen. Und doch sind genau das die nächsten Schritte meines (noch) aufgewickelten Lebensfadens. Das Abgewickelte ist erledigt, hat nur noch einen Materialwert für die kosmische Kompostierung, wird kompostiert sobald ich es loslassen kann.
Solange ich nicht loslasse, schleppe ich es als Totholz mit mir herum, und mein Leben dreht sich um erledigte Abwicklungen. Es wird statisch, verhärtet, bewegt sich nur noch minimal. Sowas geht nicht ohne physische Gifte die die Nervenfunktionen verlangsamen! Schwermetalle und ähnlich wirkende Gifte sind eine notwendige Zutat ohne die es mir nicht möglich ist, scheinstarr in selbstgeschaffenen Unabänderlichkeiten zu verharren.
Ich habe viele Jahre vergeblich versucht mich auf die körperlichen Aspekte von Gesundheit zu begrenzen. Widerwillig habe ich mich schließlich "gedanklichen" Aspekten geöffnet, von Psychologie über Religion bis hin zu Mystizismus - alles schön im Kopf und bloß nicht das berühren worum es wirklich geht: Gefühle (autsch!). Unsere Gesellschaft (er-)fordert ja dass wir Gefühle kontrollieren. Wir hoffen dass das mittels Denken ginge, dass wir lernen können mittels Vernunft unsere Gefühle zu steuern. Ob, wie und wie weit das überhaupt geht ist nicht sicher. Wir sind eben am Lernen.
Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich gefühlsmäßig getroffene Entscheidung im nachhinein rechtfertige, und zwar mit Gedanken. Ich stricke mir im Kopf zurecht warum mein fragliches Tun "gut" war. Das ist Mentalakrobatik. Wenn ich dann das nächste Mal vor der Wahl zu diesem fraglichen Tun stehe ist meine Hemmschwelle niedriger, denn ich kann ja auf meine selbst gestrickte Rechtfertigung zurückgreifen.
So brauche ich mein Tun nicht mehr zu hinterfragen und Fragliches kann so zur Gewohnheit werden. Wenn ich mir das dann wieder abgewöhnen will/soll/muss, z.b. weil es für mich ungesund ist oder weil es strafbar ist, dann bringt mich Mentalakrobatik nicht weiter. Nur wenn ich bereit bin meine Mentalakrobatik zu hinterfragen kann ich diejenigen meiner Gefühle aufdecken, die meiner Mentalakrobatik zu Grunde liegen. Und dann gilt es das tun was ich gleich hätte tun sollen/können: MEINE Gefühle klären.
Sie halten das für Quatsch? Bevor sie sich darauf versteifen, sollten sie ihre aktive Gehirnhälfte hier checken. Und falls es zufällig die linke, logisch lineare sein sollte, rate ich dazu das engültige Urteil "ob Quatsch oder nicht" erst dann zu fällen wenn auch ihre andere chaotisch kreative Gehirnhälfte mal aktiv war. Das wäre rational.
In unserer "Kopf"-Gesellschaft haben wir uns gedankliche Strukturen für das Zusammenleben erschaffen, sozusagen ein Gegengewicht zu unseren Gefühlen die sich ständig fließend verändern. Wir fordern von unseren Gefühlen dass sie bleiben wie wir sie gern hätten, damit unser Zusammenleben möglichst geregelt ablaufen kann.
Wenn meine gefühle das nicht tun, dann verdrehe ich mit meiner ausgeklügelten Mentalakrobatik meine Gedanken so, dass ich die sich ständig ändernden Gefühle als gleich bleibend ansehen kann, obwohl sie es nicht sind, nie waren und nie sein werden.
Sich ständig ändernde Gefühle führen so zu sich ständig ändernden Gedanken. Ich versuche die ungewollten Gefühle zu unterdrücken, die gewollten zu multiplizieren, sehe alle Gefühle nicht so wie sie sind, sondern so wie ich sie haben will/soll. Mein Gedanken-Kino läuft auf Hochtouren und produziert einen von meinen ebbenden und flutenden Gefühlen gesteuerten live-Stream von Illusionen, mit dessen Hilfe ich mir vorgaukle dass meine Gefühle stabil seien.
Der Versuch meine Gefühle mit meinen Gedanken zu kontrollieren endet von mir unbemerkt darin, dass meine Gefühle meine Gedanken steuern. ich bin ständig damit beschäftigt die Wirklichkeit meiner Gefühle mit der Unwirklichkeit meiner Gedanken zu neutralisieren um meinen persönlichen Wunschblickwinkel auf die Welt so erhalten zu können wie ich ihn mag.
Die Buddhisten nennen das "Illusion" und die Hindus "Maya". Es trieb Jesus und Franz von Assisi in die Wüste, bzw. in die Hermitage, um einfach mal herauszufinden wie es ist wenn ich nicht muss. Das "nicht müssen" konnten sich die beiden bewahren, obwohl das keinesfalls das garantierte Ergebnis einer vorübergehenden Isolation in der Wüste oder einer Hermitage ist. Wer sich dort hineinzwingt kommt noch zwanghafter wieder heraus.
Alle Illusionen spielen mit unseren Erwartungen, d.h. unseren Hoffnungen, was ich gern hätte, und mit unseren Ängsten, was ich gern nicht hätte. Die großen Illusionen spielen mit den kollektiven Erwartungen von uns Menschen:
Was ist denn ein Witz oder Humor? Auch hier wird mit meinen Erwartungen gespielt. Ich oder jemand anders wird aufs Glatteis geführt und sobald es bemerkt wird lachen wir alle darüber. Wenn die Pointe menschlich wohlwollend war lachen wir herzlich, wenn sie es nicht war, dann eher hämisch, schadenfreudig, verhalten, höflich, ... (graphik: http://www.stuttmann-karikaturen.de/ - PS: es sind nur 19 Interschiede!)
Trotzdem, Gedanken können stabil sein - Gefühle können es nicht. Gedanken können stabil sein und bleiben, wenn ich das Ebben und Fluten der Gefühle anerkenne, wenn ich sie nicht im Dauerbetrieb dazu missbrauche Gefühlsschwankungen als Gefühlskonstanz zu sehen. Sobald sich mein aufgewickelter Lebensfaden auf seine ihm eigene mysteriöse Weise entwickeln darf, dann werden meine Gedanken allmählich zu der "festen Burg", von der Martin Luther gesprochen hat.
Wie steht es um meine Bereitschaft meine Gefühle anzuschauen so wie sie sind? Bin ich mir das wert? Bin ich mir genug wert, um all dem widersprechen zu dürfen was gesellschaftliche Norm ist - die unmögliche Forderung nach konstanten Gefühlen nämlich? Und bin mir genug wert das drohende kollektive Missfallen zu ertragen, wenn ich das Unmögliche nicht mehr zu erfüllen trachte?
Bin ich "schlau" genug das Unmögliche von mir nicht mehr zu fordern, ohne dass anderen meine "Abtrünnigkeit" augenfällig wird? Bin ich lebenserfahren genug, dass Unmögliche von anderen nicht zu fordern, obwohl ich es selbst nicht mehr zu erfüllen trachte? Habe ich das Vertrauen in mich und die Schöpfung, dass es möglich ist mir meiner Gefühle bewusst zu werden ohne mich dadurch wie ein schwarzen Schaf verhalten zu müssen?
Ja - es ist schwer, aber nicht unmöglich! Und mit etwas Humor geht es leichter.
Der Therapeut und der liebe Gott
"Ich sehe das Potential in jedem Menschen" sagte der Therapeut zum lieben Gott,
"und dann helfe ich ihm, es zu verwirklichen."
Darauf Gott: "Auch ich sehe das Potential in den Menschen. Ich warte bis der Mensch mich bittet ihn/sie zu unterstützen es sich aus sich heraus zu entfalten. Mit meiner Hilfe wird ihr/ihm dann klar dass ich sie immer unterstützt habe, dass das Potential in allen gleich ist und seine Verwirklichung vom freien Willen abhängt.
Wenn er erweicht - der freie Wille - und schließlich Schrittchen für Schrittchen zum Wohle Aller entweicht dann entfalten sich genauso schrittweise Mitgefühl, Wohlwollen und Liebe. Und mit ihnen entfaltet sich Gesundheit. PS: Das ganz ist nach oben offen."