- Petersilie hat stark harntreibende Wirkung, die schon Dioskurides beschreibt, und hat daher Heilwirkung bei Blasen- und Nierensteine, Blasen- und Nieren-Entzündungen. Man gibt es bei Cystopathien, insbesondere spastischen Charakters, Uretrithis, Harnverhaltungen, speziell bei alten Männern, Harndrang mit Schmerzen, Harnbeschwerden bei Kindern infolge scharfen Urins und überreizung der Schließmuskelnerven, Enuresis, Nephropathien, Blasen- und Nierensteinen, Prostatitis und Gonorrhöe mit plötzlichen starken Harndrang. Frischer Petersiliensaft empfiehlt sich durch seine nierenanregende Wirkung bei leichten Entzündungen der ableitenden Harnwege. In Petersiliensaft sind eine Reihe von Pflanzenwirkstoffen enthalten, die sinnvollerweise - unterstützt durch das Trinken von reichlich Flüssigkeit - zu einer wirkungsvollen Durchspülung der Harnwege führen; geeignet auch zur vorbeugenden Durchspülungstherapie und zur Be-handlung von Nierengrieß.
- Sie wirkt blutreinigend, hilft daher bei Wassersucht (Wasser wird im Körper angesammelt um die Speicherkapazität wasserelöslicher Toxine zu erhöhen), beschleunigt die Ausscheidung von Giftstoffen und hilft daher bei Rheuma und Gicht (besonders die Samen). Das sind seltenere Indikationen wie auch, Ohren-und Zahnschmerzen, zu schwache Menses und Impotenz.
- Petersilie regt den Appetit und die Magentätigkeit an und fördert den Stoffwechsel. Sie beruhigt bei Völlegefühl, Magenkrampfen und Übelkeit. Petersilie wirkt kräftigend auf den Verdauungsapparat bei Dyspepsie, Blähungen und Magenschwache und bewahrt sich bei Leber- oder Milzleiden.
- Insbesondere die Wurzel wird bei Blähungen, Blasenentzündung, bei Periodenschmerzen und zur Durchspülungstherapie bei unspezifischen Infekten der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß (auch vorbeugend) eingesetzt.
- Bei regelmäßigem Verzehr schlagt der Puls langsamer und der Blutdruck sinkt.
- Als Tee eignet sich Petersilie zur Durchspülungstherapie bei Harn- und Nierengrieß.
- Petersilienblätter gekaut, sorgen für einen angenehm frischen Atem (gegen Mundgeruch). In manchen Fällen sollen durch das Kauen frischer Petersilie auch Kopfschmerzen (im Anfangsstadium) verschwunden sein. Man soll es bei Zwiebel- oder Knoblauchdunst kauen - oder gleich entsprechend gewürzten Gerichten beigeben.
- Frisch zerquetschte Petersilie legte man früher auf Mückenstiche und Geschwüre. äußerlich wird es als Lausemittel, gegen Leberflecke, Sommersprossen und Mückenstiche (Einreiben mit dem frischen Kraut) gebraucht. Petersilienauflagen sollen auch Sonnenbrand lindern.
- Für Schwangere ist Petersilie in therapeutischen Mengen tabu. Denn die in dem ätherischen Öl enthaltene giftige Substanz Apiol reizt auch die Muskulatur der Gebärmutter. Das kann zu Fehlgeburten führen. In früheren Zeiten wurde die Petersilie deshalb als Abtreibungsmittel verwendet. Doch in den hohen Dosierungen führte es manchmal zum Tod der Frau.
Wissenschaftlich Erwiesenes
Wirkstoff/Droge:- Petersilienkraut, bestehend aus den frischen oder getrockneten oberirdischen Teilen von Krauser Petersilie (Petrosilinum crispum) oder dessen alkoholischem Auszug
- Petersilienwurzel, bestehend aus den getrockneten unterirdischen Teilen
- Die Drogen enthalten ätherisches Öl mit Apiol. Apiol wirkt reizend auf das Nierenparenchym und erzeugt eine gesteigerte Muskelkontraktion in Blase, Darm und Uterus.
Nebenwirkung und besondere Hinweise:
- Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit. Bei der Durchspülungstherapie ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
- Gegenanzeigen entzündlichen Nierenerkrankungen
- Für Schwangere ist Petersilie in therapeutischen Mengen tabu (siehe oben).
- In seltenen Fällen sind als Nebenwirkungen allergische Haut- oder Schleimhautreaktionen möglich.
- Insbesondere bei hellhautigen Personen sind phototoxische Reaktionen möglich.
- Aufgrund der Toxizität (von Apiol) sollte isoliertes ätherisches Öl nicht verwendet werden
Meine persönliche Meinung und Erfahrung
Ein Fingerhut voll frischer Petersiliensaft hat bis jetzt jeden mir bekannten Fall von akuter Blasenentzündung über Nacht beseitigt. Ein Fingerhut voll frischen Petersiliensaft zu machen, ist gar nicht so einfach. Unser Verdauungssystem kann Zellulose nicht verdauen, Das bedeutet, dass jede Pflanzenzelle, die nicht vor dem Schlucken irgendwie "geknackt" wurde, genau so verschlossen hinten herauskommt, wie wir sie heruntergeschluckt haben. Wir kommen an die Inhaltsstoffe dieser Zelle nicht heran. Im positiven Sinne sind das dann Ballaststoff. Deshalb sind frisch gepreßte Safte von Obst und Gemüse unvergleichlich wirksamer als roh gegessen oder gar gekocht.Frische Petersilie müßten sie also mörsern oder mittels irgendeiner Maschine versaften. Es braucht ein gutes Bündel Petersilie dafür. Sparen sie nicht, der Saft ist sein Geld allemal wert.
Im Herbst 2006 haben wir je 2 Reihen von je 10 Meter biologisch angebauter Krauser und 2 Reihen Glatter Petersilie "geerbt", die freundlicherweise schneller nachwuchs, als wir sie in der Küche verbrauchen konnten. Vor dem ersten großen Frost haben dann mit Olivenöl Pesto aus der glatten gemacht (leider vergoren) und alkoholischen Auszug aus der krausen. Allein schon der Hautkontakt durch das Versaften hat bei mir starke Entgiftungsreaktionen ausgelöst. Ähnlich wie beim Bärlauch habe ich das Gefühl, dass die Petersilie ihre Eigenschaften bzw. ihre Wirkung auf uns Menschen verändert hat. Sie ist zumindest "starker" geworden. Vielleicht sind die Wirkstoffe der Pflanze kräftiger, vielleicht ist der Mensch empfindsamer geworden.
Für den Auszug haben wir 98%igen Alkohol mit Petersilienmus in Verhältnis 1:1 benutzt, den Ansatz 3 Wochen unter gelegentlichem Schütteln wirken lassen, und danach gefiltert und auf ca. 25 - 30 % Alkoholgehalt mit destilliertem Wasser verdünnt. Eine Nachbarin mit frischer Blasenentzündung legte sich nach einem Schnapsglas voll abends ins Bett und stand morgens nach einem Barenschlaf entzündungsfrei auf. Für diese Wirkung auf akute Blasenentzündungen reicht meist eine einzelne Dosis von ca. 10 ml. Nehmen sie sich danach nichts vor, denn sie würden es vermutlich verschlafen.
Tropfenweise eingenommen hat der alkoholische Auszug bei mir eine ausleitende Wirkung. Dabei handelt es sich einmal um das was traditionell als "blutreinigend" bezeichnet wurde, zum anderen habe ich das Gefühl, dass eine kräftige Wirkung auf die (meine) Nerven ausgeÜbt wird. Nach meiner Beobachtung ist die Empfindsamkeit fast aller Menschen gestiegen. Unsere Nerven reagieren schneller uns sensibler auf Reize als noch vor 20 Jahren. Infolgedessen macht es Sinn, wenn fettlösliche Wirkstoffe wie Apiol "starker" auf die Nerven wirken wie zuvor.
In einem waßrigen Auszug von Petersilie waren diese nervengängigen Wirkstoffe nicht enthalten, denn in Alkohol lösen sich sowohl wasser- wie fettlösliche Stoffe, allerdings wäre der waßrige Auszug nicht haltbar. Nerven,. Gehirn und Knochen- bzw. Rückenmark sind fetthaltiges Gewebe, weswegen wasserlösliche Substanzen keinen Zugang haben, nur fettlösliche. Deswegen nimmt man fettlösliche Substanzen wie die Vitamine A, D, E und K am besten mit etwas fetthaltigem wie Milch. Deswegen sind alle Substanzen mit Wirkung auf die Nerven haben fettlöslich: Narkotika, Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka, Anti-Epileptika, aber auch Nervengifte wie Bienengift, Schlangengift, Insektizide (z.B. Holzschutzmittel), Nagertoxine, chemische Waffen (z.B. Senfgas).
Solche Substanzen sammeln sich zunächst im Unterhautfettgewebe (Rettungsring) an, und wenn da "voll ist" in den Nervenzellen. Dorrt kommen sie ohne besonderen Stimulus nicht mehr heraus. Wie jede Hausfrau weiß, kann man eine fettige Pfanne mit Wasser allein nicht sauber bekommen. Es bracht ein Spülmittel. Und ähnlich ist es im Körper - ohne "Spüli" werden die Nerven nicht sauber.
In der Schulmedizin gibt es kein Konzept für das Säubern der Nerven. Die Therapien bei Nervenbeschwerden sind eher unterdrückend, das bedeutet die ungewünschten Nervenfunktionen werden eingeschränkt oder unterdrückt. Alle diese Mittel der Einschrankung sind fettlöslich und tragen zur weiteren "Verschmutzung" der Nerven bei. Das Endergebnis sind derartig "ruhige" Nerven, dass sie am Ende gar nichts mehr tun. Die schleichenden Lähmungserscheinungen sind kumulierte Nervenvergiftungen und werden unter dem Sammelbegriff "Demenz" zusammengefaßt.
Man kann Nerven auch saubermachen. Dazu braucht es allerdings "Spüli". In der alternativen Medizin gibt es daher Schlangengift-Therapie (Horvi), Bienengift-Therapie, Chelat-Therapie (EDTA, alpha-Liponsäure, Algen), usw. Auch manche Pflanzen haben nervengängige (fettlösliche) Wirkstoffe, die in kleinen Dosen die Nervenzellen dazu veranlassen, ihre Schleusen zu Öffnen und fettlösliche Giftstoffe zu entlassen. Zu den bekannten Pflanzen mit anerkannter Wirkung auf Neurotoxine gehören alkoholische Auszüge von Korianderkraut und Bärlauchkraut. Sie werden in der Chelattherapie mit Algen benutzt und ihre Wirkung ist gut erforscht. Hier finden sie detaillierte Info zur Anwendung von Bärlauch und Koriander.
Das Apiol in der Petersilie kann nach meiner Erfahrung in kleiner Dosierung (1 Tropfen des alkoholischen Auszugs mehrmals täglich) solche Entgiftungen auslösen, und zwar in einer begrenzten "harmlosen Weise", die keiner Therapeutischen Aufsicht bedarf. Natürlich werden nur mit Petersilie keine Alzheimer oder Parkinson los, noch MCS oder CFS. Aber wenn es noch nicht so weit ist, oder wenn sie schon auf dem Weg der fettlöslichen Entgiftung fortgeschritten sind, dann haben sie ein einfaches, in seiner Wirkung nicht zu unterschätzendes Werkzeug. Hier finden sie mehr Info zum Thema fettlösliche Gifte und ihrer Ausleitung.
Rezepte mit Petersilie
Herzwein nach Hildegard von Bingen
In Kombination mit Weißdorn soll Petersilie nicht nur entwassern, sondern auch die Durchblutung fördern und den Herzmuskel starken. Das folgende Rezept stammt von der heiligen Hildegard von Bingen:- 19 Stengel frische Petersilie mit 2 EL Weinessig ca. 5 Minuten lang aufkochen, dann 2 EL getrocknete Weißdornblüten, 80 - 100 g Honig und 1 l Rotwein dazugeben, weitere 5 Minuten kochen lassen und anschließend in eine Flasche abseihen (durch einen Kaffeefilter).
- Davon soll man drei Mal täglich (nach dem Essen) ein Likörglas trinken.
Gesichtspflege
Bei fettiger und unreiner Haut wird Petersilie in Form von Gesichtswasser oder Masken eingesetzt. Die Maske wirkt austrocknend und sollte deshalb nicht zu oft angewendet werden.- Maske: 15 g frische Petersilie mit 0,3 l kochendem Wasser übergießen, abkühlen lassen und abseihen. 2 - 3 EL von dem Sud mit 15 g frischem Salbei, 2 EL feines Hafermehl, 1 EL Bleicherde, 1 Eiweiß und 1 TL Zitronensaft zu einer glatten Paste verrühren, auf das Gesicht auftragen und 15 Minuten einwirken lassen.
- Gesichtswasser: 1 Hand voll frische Petersilie mit 100 ml 70-prozentigem Alkohol (Apotheke) in ein Schraubdeckelglas geben und fest verschlossen 1 - 2 Wochen ziehen lassen. Dann abseihen und mit 0,3 l destilliertem Wasser verdünnen. <7ul>