(m)ein Problem? (März-24)

Während einer Autofahrt 2004 stimmte ich zu eine Kryon Kasette zu hören. Die Stimme von Lee Carroll legte augenblicklich einen Schalter in mir um. Ich war verbunden. Von diesem Moment an habe ich Kryon Channelings ins Deutsche übersetzt um verbunden zu bleiben.

Das ging etwa 240 Channelings lang so, bis zum Frühjahr 2023. Lee Carrol war eine Zeit lang im Krankenhaus gewesen, und als ich dem ersten Channeling nach seiner Genesung zuhörte war meine Verbindung weg. Ich hört nur noch Lee Carroll, ohne Kryon.

Es fühlt sich an wie als Baby entwöhnt zu werden. Ich bin hungrig, ich bettele, schmolle, protestiere.., nichts davon funktioniert. Das Trittbrett auf dem ich 240 Übersetzungen lang mitgefahren war - vielen herzlichen Dank für die fast 20 Jahre unerschütterlicher Inspiration - ist weg. Die Botschaft könnte klarer nicht sein: Du bist jetzt groß genug selber zu laufen. Verbinde dich direkt (Imperativ!).

Ich weiß wenn ich verbunden bin. Es ist ein bestimmtes Gefühl, verlässlich und täuschungs-sicher, jenseits von Verstand. Bisher hatte ich mit den Übersetzungen erreicht, "Second Hand" sozusagen. Wo/wer/was ist die erste Hand, meine direkter Zugang zur Quelle?

Dazu eine Geschichte aus Mein Franz von Assisi von Nikos Kazantzakis, sinngemäß. Der noch nicht heilige Franz hatte sich in eine einsame Hütte zurückgezogen um die Nähe von Gott zu suchen. Einmal am Tag versorgte ihn sein Freund und Diener Leo, indem er sich zur Hütte begab, wie verabredet an der geschlossenen Tür anklopfte, das Essen abstellte und wieder ging. Eines Tages fragte Franz durch die geschlossene Tür: Wer ist da?

"Ich bin es, Leo."

Geh weg, hier ist kein Platz für zwei.

Soweit bin nicht. Es geht um meinen nächsten Zwischenschritt. Was ist eigentlich bei meinen Übersetzungen anders als sonst, als in meinem täglichen Leben? Was begünstigt meine Verbundenheit während der Übersetzung im Vergleich zu meinem täglichen Leben? Dazu eine weitere Info, diesmal von C.G. Jung. Für Traumdeutung empfiehlt er folgendes Vorgehen:
  1. Den Traum möglichst neutral, ohne etwas dazu zu tun (Assoziationen, Interpretationen) oder wegzulassen, aufschreiben
  2. Getrennt davon meine Assoziationen "das erinnert mich an..." aufschreiben
  3. Getrennt davon meinen Interpretationen aufschreiben
In meinem täglichen Leben ist meine Wahrnehmung von dem was gerade geschieht, sowie meine Assoziationen und Interpretationen dazu untrennbar miteinander vermischt. Ich komme nicht mal auf die Idee sie auseinander zu halten. Es ist ja auch kein Traum sondern live.

Was ich übersetzte ist ein fremder Traum in einer fremden Sprache. Ich bin so sehr mit Übersetzen beschäftigt, aus meine Alltag gelöst, dass meine eigenen Assoziationen und Interpretationen wenig zum tragen kommen. Ich strebe sogar an mein Eigenes aus der Übersetzung rauszuhalten. Diese von den Umständen begünstigte Neutralität zahlt sich anscheinend aus. Wenn ich Gott näher kommen möchte, ist es notwendig mein Eigenes im Hintergrund zu lassen: Dein Wille geschehe, und nicht nur während der Übersetzung.

Mein nächster Schritt ist daher meine eigenen Träume so zu sehen wie sie sind, meine Wahrnehmungen des täglichen Lebens so zu sehen wie sie sind, und sie nicht sofort mit Vergangenheit und daraus geborenen Wertungen und Handlungsstrategien zu verschmelzen. Assoziationen sind schließlich nicht weiter als Erinnerungen an bereits gemachte Erfahrungen, die mir ähnlich erscheinen, mit und ohne Grund. Das in der Vergangenheit erlebte wird damit zur Messlatte für gegenwärtiges Geschehen. Je nach dem wie mir die assozierten Erlebnisse in der Vergangenheit getaugt haben, leite aus ihnen eine Handlungsempfehlung für das Jetzt ab. Ich interpretiere sie, dann sollte ich das und das tun um das und das zu erreichen. Mein Wille geschehe.

Soll/kann/will ich selber zum Channeler werden? Ja und Nein. Schließlich ist "verbunden sein" ein Synonym für Channeling, wo zwar noch nicht der universelle Wille geschieht, aber universelle Information fließt, im Idealfall. Selbst Channeling ist eine Art Übersetzung, aber eine mehr direkte. Sie kommt von Innen, ohne Trittbrett von Außen.

Kryon sagt dass Channeler/in ein aussterbender Beruf ist. Teil seiner Bestimmung ist sich selbst überflüssig zu machen. Es ist an der Zeit dass Zuschauer aktiv am Spiel teilnehmen, dem sie bisher nur zugeschaut haben. Auf dem Zaun sitzen bleiben ist nicht endlos möglich, ich muss irgendwann auf der einen oder der anderen Seite heruntersteigen.

Soweit die Theorie, jetzt zur Praxis.

Versuch und Irrtum

Weil ich nur von da weiter laufen kann wo ich gerade bin, habe ich mich erstmal nach einem anderen Trittbrett zum Mitfahren umgeschaut. In dieser betteln-schmollen-protestieren Phase bin ich über Geoffrey Hoppe gestolpert. Das hat mir sehr geholfen.

In Heaven's Cross: The Openingexterner link erklärt St.Germain durch Geoffrey Hoppe einen Prozess den ich selber am durchlaufen bin ohne ihn in passende Worte kleiden zu können. Tatsächlich kann ich seinen Beginn klar benennen, die Wintersonnenwende 2022. Dieser Prozess hat mich in die Lage versetzt die Entwöhnung von Kryon auszuhalten. Es war und ist ein ständiger Zustrom von "intuitivem Verstehen". Dinge die mich zuvor aufgewühlt haben, fangen an einen Sinn zu ergeben. Bisher isolierte Puzzleteile fügen sich zu einem Bild das ich zuvor nicht habe wahrnehmen können. Was das Einfügen der Puzzleteile verhinderte hatte wird auch klar: jede Menge Konzepte der alten Energie die sich mindern auf meine Toleranz und Gelassenheit auswirken, extrem mindernd.

Es war und ist ein eher angenehmer Prozess, wie überflüssiges Gewicht zu verlieren. Der unangenehme Teil davon ist dass meine alten Verhaltensmuster nicht mehr funktionieren. Das beste Beispiel - Kryon übersetzen. Also habe ich nicht mal versucht St. Germain zu übersetzen (seufz!). Was ich versuche ist, mich in der gegenwärtigen spirituellen Szene zu orientieren. So lange ich freudig damit ausgelastet war Kryon zu übersetzen habe ich die medialen spirituellen Neuigkeiten nicht verfolgt. Ein Interview mit Geoffrey Hoppe brachte mich zur webseite von Alex Ferrari:

interviews Geoffrey Hoppe Die vielen Podcasts auf der nextlevelsoul.com durchstöbernd und bei denen verweilend die mein Gefühl des Verbunden-Seins anregen, versuche ich herauszufinden was sich verändert hat während ich dann mal weg war, auf meiner Kryon Insel. Ich brauche Zeit das zu Verdauen. Währenddessen habe ich herausgefunden dass es ein weiteres meiner Trittbretter (ja, ich hatte back-ups) nicht mehr gibt: The Group von Steve & Barbara Rother gechannelt. Ich bin zutiefst berührt von der so offensichtlichen Integrität in diesem Interview (Kevin Moore, channeling.com). Als ich mir dann auf der Webseite (espavo.com) ein aktuelles Channeling anschaute, hörte ich nur Steve Rother, ohne the group. PS: Barbara Rother ist vor etwa drei Jahren auf die andere Seite gegangen.

(m)eine Ausrichtung - immer wieder neu auf's immer Gleiche

Warum erzähle ich das? Diese "alten" Interviews regen immer noch meine Verbindung an, während gegenwärtige Channelings sowohl von Steve Rother als auch Lee Corroll das nicht tun. Ich ringe mit meiner Logik and Vernunft die mir eine Erklärung aufdrängen wollen, vor allem aber mit der Beurteilung die daraus resultieren würde. Ich halte meine vergeblichen Versuche aus, die Verantwortung für meine Verbundenheit den nicht mehr funktionierenden Trittbrettern zuzuschieben. Stattdessen konzentriere ich mich auf Dankbarkeit für die vielen Jahren der liebervollen Bedienung und Führung, auf das Geschenk meiner eigenen Wahrnehmung, und darauf Verantwortung für meine Wahrnehmung zu übernehmen. Und ich konzentriere mich auf die liebevolle Bedienung und Führung die jetzt woanders herkommt. Von wo? Ich gehe weiter. Wohin?

Obwohl viele Leute in Drama, Mangel und Energie geben/nehmen feststecken, gibt es auch auf der ganzen Welt Menschen für die es die Zeit eines persönlichen tiefgreifenden Prozess des Erwachens ist. Sie erwachen zu ihrem wahren Selbst, ein Prozess den irgendwann jeder Mensch durchlaufen wird. Erwachen ist die Zeit um Lebewohl zum alten meschlichen Selbst zu sagen anstatt zu versuchen es zu reparieren und zu verbessern. Es ist eine Zeit des Loslassens der alten Identität, von begrenzten Glaubensüberzeugungen, alten karmischen Pfaden und der Sequenz von Lebenzeiten die dich haben Karrusell fahren lassen. Es ist eine Zeit des Loslassens von festteckenden und verletzten Energien; von Mustern die dir nicht mehr dienlich sind und es schon eine sehr, sehr lange Zeit nicht waren. Es ist die Zeit der Entdeckung ein neuen Freiheit.

Meine nicht dienlichen Muster zeigen sich jetzt verstärkt auf relativ harmlose Weise. Wenn ich sie mit meinen Gefühlreaktionen nicht unnötig aufblase, sie weder Hoffnungs-geladen überhöhe endlich kommt der Erlöser, noch Angst-erfüllt verdüstere oh je, die Welt geht unter, sie stattdessen als Information über meinen inneren Momentanzustand lasse wie sie sind, dann bleiben sie harmlos und gehen vorüber. Hier ein paar Hinweise dazu. Wenn nicht dann leiste ich (m)einen Beitrag zum nächsten Massenwahn nach Corona & Co.

Hier seien Vogel- und Schweinegrippe in Erinnerung gebracht, die fehlgeschlagenen Vorversuche etwas ähnliches auszulösen was dann mit Corona geklappt hat - den Angst-erfüllten Ansturm auf die Impfstoffe. Die Konsequenzen baden wir gerade alle aus, geimpft oder ungeimpft. Und ja, es hat auch Vorteile. Die waren allerdings nicht vorhersehbar, nicht geplant. Quarantäne macht erfinderisch, begünstigt Kreativität, ein anderes Miteinander.

Es ist meine Entscheidung wie ich mich ausrichte. Auf das was alle tun? Das ist zuerst ganz einfach und tut dann später weh, weil ich damit nicht dienliche Muster aufblase die dann meine Wirklichkeit entspechend nicht dienlich beeinflussen. Wenn ich mich jedoch darauf ausrichte was mir dienlich ist - meine direkte Verbindung zum Alleins - dann tut das gleich weh und ist später ganz einfach. Die Kraft und der Mut für diese Vorleistung, mich für gleich weh tun entscheiden zu können, erwächst aus meinen vielen Entscheidungen für erst ganz einfach. Ich bekomme das langfristige Ausbaden der daraus erwachsenden Konsequenzen einfach satt, bade immer noch/nur aus, und will damit aufhören koste es was es wolle.
was alle tunGiN-link - sinnbildlich

Jetzt treffe ich Entscheidungen anders, sage nein zu Alkohol weil der resultierende Kater es nicht wert ist, schaue mir Mad Max Teil-15 nicht an, und bleibe allem fern was mir nicht dienlich ist. Das fällt auf. Gestern noch normal bin ich heute der grüne Hund mit lila Punkten, im günstigsten Fall ein Kuriosum mit Unterhaltungswert, im schlimmsten ein sich anbietender Sündenbock.

Aus dem Blickwinkel christlicher Gleichnisse gesehen ist nun die andere Wange hinhalten gefragt:
  • Anfeindungen zu tolerieren die mir alle Anhänger von erst ganz einfach entgegenbringen müssen um ihre Überzeugung aufrecht erhalten zu können, und
  • Gelassenheit im dem Wissen zu bewahren dass sie sich irgendwann wie ich freiwillig für gleich weh tun und das Alleins entscheiden werden.
Beziehungen mit Liebe brauchen weniger Regeln.
Das gilt von der Kleinfamilie bis hin zur universellen. Auch mit sehr viel Liebe funktionieren Beziehungen nicht ganz ohne Regeln, denn meine Freiheit hört dort auf wo die von anderen anfängt. Mit wenig Liebe herrscht Fraktionszwang, mit viel Liebe Fraktionstreue. In diesem lebhaften Gegensatz von freiwillig und gezwungen gibt es keine scharfen Grenzen, auch wenn Gesetzte sie zu ziehen versuchen (müssen). Kaum ändern sich die Umstände, z.B. eine Regierung, ändern sich auch bisherige Regeln und Gesetze. In einem Machtkreis erlaubt, ist vieles schon im benachbarten Machtkreis mit Strafe bedroht (Canabis, Regimekritik..).

Gleichgewicht halten Worauf ich mich in dieser Welt des ständigen Wandels verlässlich ausrichte ist ja geklärt - auf's Alleins. Wie ich diese Ausrichtung im ständigen Wandel aufrecht erhalten kann aber nicht. Ich müsste bereit sein mich mit-zu-verändern, die dynamischen Umstände - geliebte und ungeliebte - in meine Ausrichtung einfließen zu lassen. Es braucht also (m)eine dynamische Ausrichtung mit der ich die wechselnden Umstände ausgleiche und so das Alleins nicht aus den Augen verliere. Wie ein Surfer der sich alle Veränderungen der Wellen ausgleichend an den Strand tragen lässt. Das kann ich trainieren.

bereit?

Trotz ständig wechselnder Umständen? Gerade eben habe ich mich nach längerem Ringen damit anfreunden können unter den gegenwärtigen Umständen die andere Wange hinzuhalten, und schon sind die Umstände anders und meine gerade noch frische Bereitschaft ist veraltet. Also wie sieht's aus mit deiner/meiner Bereitschaft und den neuen, selbstverständlich erschwerten Umständen? So geht das immer weiter, mehr- bis vielmals jeden Tag. Immer noch bereit? Jetzt auch noch? Und Jetzt? Die gefühlten Daumenschrauben werden immer weiter angezogen bis..? Rumi dichtet:
Falls dir ein wenig Geduld geblieben ist wissen wir was zu tun ist.
Falls du Schlaf liebst werden wir dich heraus reißen.
Falls du dich in einen Berg verwandelst werden wir dich abschmelzen.
Falls du zum Ozean werden solltest werden wir dich ausleeren.
Das christliche Bild hierfür ist die dunkle Nacht der Seele das auf St. Johannes vom Kreuz zurückgeht. Die Bilder in dieser Dichtung sind erotisch aufgeladen. Es ist das für zölibatäre Selbstansprüche typisches Beispiel von angsterfüllter Verdüsterung des nicht dienlichen und institutionell unterdrückten Musters. Aus der Summe unendlicher Möglichkeiten ziehe ich genau die Themen in die stoffliche Verwirklichkung, denen ich aus welchem Grund auch immer Aufmerksamkeit schenke. C.G. Jung meinte dazu sinngemäß wenn ich einen inneren Impuls nicht beachte, muss er sich im Außen als Schicksal manifestieren. Nicht-Beachtung ist ein anderes Wort für Unterdrückung, alles was ich nicht tun will/darf/soll. Das ist 'ne Menge.

Und doch ist es nur die eine Seite der Münze. Auch die Dinge die ich gern und deswegen oft tue, drücken in gleichem Ausmaß auf ihre Manifestierung wie es die unterdrückten Impulse tun. Was Unterdrücktes und Gewünschtes gemeinsam haben ist der Grad ihrer Unbewusstheit - sie sind in einer Art Black Box, unserem synaptischen System. Ein externes Signal wird in der Black Box verarbeitet, sie erzeugt dann einen Output, ohne dass es klar ist welche Prozesse (Unterdrücktes, Gewünschtes, ..), und wie sie im Innern der Box diesen Output verursachen. Man kann es auch ganz einfach Mysterium nennen.

Dieses Mysterium wird zwar durch Streben nach dem Alleins aus dem Unbewussten ins Bewusste und damit ans Licht gezwungen, bleibt aber auch im Licht mysteriös! Das geht gegen meinen Strich. Trotzdem, je widerstrebender ich mich darauf einlasse und auf verstehen/wissen bestehe, desto größer der Abrieb meine starr gehaltenen Vorstellungen, desto größer mein Aua empfunden als dunkle Nacht der Seele. Erst wenn es mir gelingt auf Verstehen zu verzichten, bleibt Licht in der Angelegenheit. Und ich werde zum Mystiker, jemand der das bleibende Geheimnis willkommen heißen kann, wie Rumi.
Wir sind der Spiegel und das Gesicht darin.
Wir schmecken in diesem Moment der Ewigkeit den Geschmack der Ewigkeit.
Wir sind der Schmerz und das was den Schmerz heilt.
Wir sind das süße kühle Wasser und der Krug der es ausgießt.
Solange ich das Mysterium aus meinem Leben heraushalten möchte, manöveriere ich mich in die gleiche Position wie die Physik. Um ihre starren 4D-Vorstellunge vom Universums aufrecht erhalten zu können, verwechselt sie das rein theoretische Modell was eben diese Aufrechterhaltung ermöglicht - dunkel Materie und dunkle Energie - mit Wirklichkeit. Das Modell ist komplex kalkulierte Spekulation, mathematisch denkbar, aber es gibt nämlich nicht den winzigsten Nachweis für dunkel Materie und dunkle Energie, nicht einmal Evidenz. Schwarze Materie/Energie ist die Black Box der Physik. PS: Schon Moses bekam den spirituellen Hinweis sich kein Bild von Gott zu machen (2. Gebot).

Buchcover von Stephen Kings Boogeyman Für kleine Kinder wird der schwarze Mann bemüht wenn wir in Erklärungsnot kommen: Wenn du das und das tust/nicht tust, dann kommt der schwarze Mann und holt dich! Und die Kinder spielen dann Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann? um die aufgepflanzte Angst vor dem Unbekannten zu entschärfen. Sollten wir das nicht lieber selber tun, die Angst vor dem Mysterium zu entschärfen? Damit wir nicht endlose Varianten von Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann? erfinden und spielen müssen. Damit wir nicht endlos immer wieder Brüder & Schwestern zu schwarzen Männern erklären, um dann unsere gesammelten Ängste gewaltsam auf ihre Kosten auszutoben?

St.Georg Drachenzaehmer Also, wie schaut's aus mit der Bereitschaft den/die schwarze/n Mann/Frau im eigenen Innern ans Licht zu lassen? Damit sie/er seine/ihre wahre Gestalt zeigen kann? Luzifer ist kein gefallener Engel, er ist (m)ein unterdrückter Engel. Er ist die Probleme die sich nicht endlos wegdrücken lassen und mich mit immer neuen Materialisierungen an den Punkt bringen, an dem ich ihre segensreiche Wirkung im Dienst des Alleins empirisch nicht länger wegreden/-denken/-fühlen kann. Jedes Problem ist der Vorbote seiner Lösung, sobald ich es lasse.

Im religiös christlichem Kontext ist St. Georg der Drachentöter, in mysteriös christlichem Kontext ist er der Drachenzähmer. Statt die unbewusste tierisch dunkle Urkraft umzubringen, bringt er sie ans Licht und damit unter wohlwollende Kontrolle. Der Drache lässt sich gern zähmen, vorausgesetzt ich nehme ihn wie er ist, ohne ihn zu verteufeln oder zu vergöttern. Der Drache ist lediglich eine Energie die von meiner Vorstellungskraft oder dem universellen Willen in diese oder jene Bahnen gelenkt werden kann. PS: Angst- oder Hoffnungs-erfüllt meine Vorstellungen zu mästen ist das Gegenteil von gut geerdet sein, meiner einfachsten Anbindungsmöglichkeit an die Schöpfung.

Entscheide ich mich für's Bekämpfen des Drachen, geht das ein Leben oder auch mehrere Leben lang so. Die Kraft des Drache wächst mit dem Aufwand meiner Unterdrückung, ich füttere ihn damit und er gedeiht als Kämpfer. Ich könnte ihn auch mit wohlwollender Aufmerksamkeit füttern. Er wird ebenfalls gedeihen und mit gleicher Münze zurückzahlen - das ihm entgegengebrachte Wohlwollen und Vertrauen gewachsen zurückgeben, oder wie es Seneca der Jüngere formulierte:
Den Willigen führt das Schicksal,
den Unwilligen schleift es.
Führen lassen erfordert meine Hinwendung und Hingabe an das ewige Mysterium des Lebens. Es fordert das Angebot mich von Olaf Scholz, Sarah Wagenknecht oder den designierten AfD Buhmännern führen zu lassen, auszuschlagen und mein eigenes Inneres, den göttlichen Funken in mir, damit zu betrauen. Es erfordert meine Bereitschaft für gleich weh tun & später Alleins.

Bin ich mit von der Partie, bereit dazu? Und morgen, wenn die Umstände anders sein werden? Erinnere ich mich dann wie Rumi an:
Wer blickt nach Innen - von Außen?
Wer findet sogar in zerütteten Gehirnen hunderte von Geheimnissen?
Schaue durch seine Augen was er sieht.
Wer ist es der dann durch seine Augen blickt?
<=Bedeutung