- 8 Schritte nach Patanjali
Meine Lieblingsdefinition von Yoga:
Alles was das individuelle Bewusstsein mit dem kosmischen Bewusstsein untrennbar verbindet.
Es gibt kein einzelnes Yogawerkzeug was diese Verbindung garantiert. Es gibt unzählige gute Yogawerkzeuge, doch wie bei einem Handwerker kommt es darauf an das in der Situation passende Werkzeug aus der Kiste zu nehmen und fachgerecht anzuwenden. Werkzeuge sind so gut wie der Handwerker. Wer versucht mit dem Schraubenzieher einen Nagel einzuschlagen hat noch viel dazu zu lernen.Die anerkannte Stufen in der Yoga Werkzeugkiste
Am Beispiel Holz: Wenn es noch im Wald steht werden ganz andere Werkzeuge gebraucht als für die Herstellung eines Möbelstücks. Die Verarbeitung bis da hin verläuft in Stufen ein einer vorgegebenen Reihenfolge. So ist es auch beim Yoga. Ich bin erstmal das Holz im Wald, und danach kommen eine Reihe anderer Schritte. Patanjali hat diese Schritte in seinem Yoga Sutra samt ihrer Reihenfolge beschrieben. Es sind 8 Schritte:- YAMA: Orientierungshilfen für meine äußere Ausrichtung, mein Benehmen - mehr
- NIYAMA: Orientierungshilfen meine innere Ausrichtung, meine Einstellung - mehr
- ASANA: Übungen für meine körperliche Ausrichtung, meine Haltung - mehr
- PRANAYAMA: Atemfluß üben für meine energetische Ausrichtung - mehr
- PRATYAHARA: meine Aufmerksamkeit nach Innen wenden - mehr
- DHARANA: meinen Gedanken- und Gefühlsfluß auf ein Objekt ausrichten - mehr
- DHYANA: mein Gedanken- und Gefühlsfluß ausschließlich auf die Quelle ausrichten - mehr
- SAMADHI: All-eins, die Quelle verschmilzt mit mir - mehr
Im folgenden vermeide ich bewusst Begriffe ausführlich zu definieren oder zu erklären. Damit möchte ich Leser dazu verleiten sich eigene Gedanken zu machen, den Begriffen einen eigenen, im besten Fall dynamischen Sinn zu geben, statt eine von anderen vorgefertigte starre Version zu übernehmen. So können Begriffe lebendig bleiben, offen für sich weiter entwickelnde Ideen was unweigerlich passiert immer wenn ich etwas dazu lerne. Mein Verstehen wächst mit meine Lebenserfahrung, und das ist einfacher wenn es lebendig bleibt, zugänglich für sinnvolle Veränderungen. Ich komme um Eigenverantwortung eben nicht herum. Wenn ich mich davor drücke, bleibe ich fremdgesteuert von den festen Definitionen anderer. Das bremst, hält mich davon ab Schöpfungmitverantwortung zu übernehmen - beste Bedingungen um vom kosmischen Bewusstsein getrennt zu bleiben.
Als Gandhi auf einen Widerspruch zwischen gestern und heute von ihm Gesagtes hingewiesen wurde, sagte er sinngemäß:
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Ich habe heute etwas dazu gelernt!
Aus meinem eigenen Leben: Ich hatte etwa 9 Monate in Mexico verbracht, fast immer in Gesellschaft von zweisprachigen Freunden, und sollte für jemand übersetzen der überhaupt kein Spanisch sprach. Meines war in dem Stadium stecken geblieben, das man einem Reiseführer entnehmen kann. Gut, die Aussprache der Vokale ist wie im Deutschen, die Grammatik ist fast-identisch mit französich, und ich hatte Latein in der Schule. Aber was wirklich zählte - die Zuhörer waren extrem kooperativ und einige verstanden wohl deutlich mehr englisch als ich spanisch. Jedenfalls halfen sie mir wenn nötig mit einem leisen Wortvorschlag aus wann immer ich nicht weiter wusste. Es lief ganz gut, vielleicht besser als mit einer fließenden Übersetzung, denn alle Zuhörer arbeiteten konzentriert mit.
Also bitte helfen sie mir dabei, die Yoga-Werkzeuge mit ständigem Leben zu erfüllen. Sie werden es ihnen danken, diese Werkzeuge werden sie dann dabei unterstützen können, sich mit vielen kleinen eigenen mysteriösen Schritten immer weiter ins kosmische Bewusstsein zu erweitern. Solche Schritte gab es noch nie vorgefertigt im Regal zum heraus nehmen und warm machen, egal wie sehr ich mir das wünsche, egal wie viele Produkte im Regal das ausloben.

Einheit bedeutet das Verschwinden der Gegensätze. Das wird allen Kindern vom Universum in die Wiege gelegt - wir kommen aus der Einheit - und dann von uns aberzogen. Wir verlieren das Gefühl für die Einheit, unsere Erinnerung daran verblasst. Die Erfahrung ist nicht weg, aber so verblasst dass sie von allein nicht zum Tragen kommt. Es braucht dazu Training. Und jedes erfolgreiche Training braucht die Überprüfung der Trainingsziele.
Die Graphik links, ob sie es glauben oder nicht, kann entweder als rechts drehend oder als links drehend wahrgenommen werden. Wenn ich sie abwechselnd mal rechts mal link herum drehend sehe, dann bin ich ausgeglichen, meinen beiden Gehirnhälften sind gleich aktiv. Ich bin dann so dicht an der Einheit wie es gerade geht, habe so die Chance mich mit dem kosmischen Bewusstsein, dem All-Eins rück-zu-verbinden (re-ligio).
Die ersten fünf Schritte des Yoga sind ein ständiges Training mir diese Chance immer wieder zu erarbeiten, und letztendlich eine Gewohnheit daraus zu machen. Denn die weiteren Schritte 5 bis 8 setzen voraus dass ich ausgeglichen bin. Sie sind nur dann möglich wenn und solange ich die Figur als abwechseln link und rechts drehend wahrnehmen kann/könnte.
Natürlich bin ich bezüglich Wiederbelebung meiner Verbindung mit der schöpferischen Quelle nicht auf Yoga angewiesen. Es gibt viele Systeme, Yoga ist lediglich eins davon, in meinem Fall das womit ich mich auskenne. Letzendlich, wenn ich genau hinschaue, haben all diese Systeme sehr viele Gemeinsamkeiten. Sie sind aus unterschiedlichen Kulturen gewachsen im jeweiligen Bemühen das uns allen gemeinsame Eine anzustreben.
Dabei wünsche ich ihnen viel Freude und Erfolg!