aus wikipedia:
Ein Spiegelneuron ist eine Nervenzelle, die im Gehirn von Primaten beim „Betrachten“ eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster zeigt wie bei dessen „eigener“ Ausführung. Auch Geräusche, die durch früheres Lernen mit einer bestimmten Handlung verknüpft werden, verursachen bei einem Spiegelneuron dasselbe Aktivitätsmuster wie eine entsprechende tatsächliche Handlung. Seit ihrer erstmaligen Beschreibung im Jahr 1992 wird diskutiert, ob Spiegelneuronen an Verhaltensmustern von Imitation oder möglicherweise sogar Mitgefühl (Empathie) bei Primaten beteiligt sind.
Die Entdecker (Giacomo Rizzolatti und Mitarbeitern) teilen die beobachteten Spiegelneuronen in zwei Gruppen ein:
- Strikt kongruente (strictly congruent), etwa ein Drittel, feuerten nur dann in gleicher Weise, wenn die beobachteten oder selbst ausgeführten Handlungen sowohl in ihrer allgemeinen Art – zum Beispiel Greifen – als auch ihrer speziellen Besonderheit – zum Beispiel Herausziehen aus einem Loch – gleich waren.
- Grob kongruente (broadly congruent), etwa zwei Drittel, feuerten auch dann in gleicher Weise, wenn die beobachteten oder selbst ausgeführten Handlungen ähnlich waren oder im gleichen Kontext oder mit demselben oder einem gleichen Ziel geschahen.
Untersuchungen am lebenden Menschen (an Toten nicht möglich) sind nur in Ausnahmefällen möglich. Daher sind aller weiteren Überlegungen bestenfalls Analogieschlüsse oder Ableitungen aus den Ergebnissen der Forschung an Säugetieren.
Die Zellen sind da, aber wozu sie gut sind und was sie machen, das wissen wir überhaupt nicht.
(David Poeppel, Spezialist für Neurobiologie der Sprache an der New York University)